Die Polyvagaltheorie als Grundlage für das SSP

Die Polyvagaltheorie erklärt die Entwicklung und Funktion des Vagusnervs.
Der Vagusnerv bildet den parasympathischen Zweig des Autonomen Nervensystems, das aus dem älteren dorsalen Teil und dem jüngeren ventralen Teil besteht.
Der ventrale Vagus ermöglicht uns, Sicherheit durch Verbundenheit und soziales Engagement zu erfahren. Dr. Porges spricht deswegen auch vom sozialen Nervensystem.

Der ventrale Vagus reguliert den Gesichtsausdruck, die Kopf-, Augen- und Mundbewegungen, die Stimme, das Hören und auch das Herz. Wenn dieses System aktiv ist, sind wir in der Lage, Signale der Sicherheit zu erkennen.

Bei Stress und Trauma ist unsere Fähigkeit, auf Signale der Sicherheit zu reagieren, eingeschränkt, vielmehr ist unser Autonomes Nervensystem dann auf Kampf, Flucht oder Erstarren eingestellt und auch das Ohr verändert seine Ausrichtung und nimmt nicht mehr alle Frequenzen wahr, sondern fokussiert sich auf Geräusche in der Umgebung mit niedrigeren Frequenzen, die auf Gefahr hinweisen.

Wenn wir die Bedrohung als Dauerzustand erfahren, fühlen wir uns angespannt, rastlos, wir können uns nicht mehr erholen und es fällt uns schwer, einen Weg aus dem Zustand heraus zu finden. Im Zustand des Daueralarms ermüden auch die kleinen Muskeln in Mittelohr. Sie verlieren den adäquaten Tonus und unsere natürliche Fähigkeit zur Selbstregulation, die auch über das Ohr geschieht, wird unterbrochen.

Dr. Porges setzt das SSP seit mehr als 20 Jahren erfolgreich als Training der Mittelohrmuskeln ein, um Menschen auf diesem Weg in ihrer Selbstregulation zu unterstützen.